„Wenn du aufregende Dinge erleben willst, musst du nicht um die halbe Welt fliegen oder teure Ausrüstung haben.“ Das war die Philosophie von Alastair Humphreys, der 2012 zum National Geographic-Abenteurer des Jahres gekürt wurde und das Konzept der ‚Mikroabenteuer‘ einführte. Und der in Großbritannien geborene Abenteurer hat recht! Zwar ist es sicherlich reizvoll, ferne Kontinente und paradiesische Inseln zu bereisen, doch wer Abenteuer und neue Erfahrungen sucht, findet sie oft direkt vor der eigenen Haustür.

Von Köln nach Heimbach und in den Nationalpark

Wenn du aus der Gegend von Köln oder sogar aus der Stadt selbst kommst und auf der Suche nach etwas Abwechslung und Abenteuer bist, könnte ein Ausflug in den Nationalpark Eifel südwestlich von Köln perfekt für dich und deine Freunde sein. Wenn ihr kein Auto zur Verfügung habt, nehmt am besten den Zug vom Kölner Hauptbahnhof nach Heimbach, da der Nationalpark nicht direkt mit der Bahn erreichbar ist. Von dort aus bringen euch Busse zu verschiedenen Punkten im und um den Park.

Im Park erwarten euch mehr als 240 Kilometer Wanderwege, die ihr entweder auf eigene Faust, auf geführten Ranger-Touren oder sogar zu Pferd erkunden könnt. Der Park bietet eine atemberaubende Landschaft mit einer Mischung aus offenen Landschaften, Seen und ausgedehnten Wäldern, in denen seltene Arten wie Schwarzstorch, Uhu und Wildkatze beheimatet sind.

Wanderabenteuer auf dem Wildnis-Trail nach Monschau

Der Wildnis-Trail ist sehr zu empfehlen. Vom Parkeingang in Heimbach (wo ihr auch eine Kanufahrt unternehmen könnt) aus wandert ihr in das Naturwaldgebiet „Wiegelskammer“. Von dort aus geht es am Trappistenkloster Mariawald vorbei in die Buchen- und Eichenwälder des Kermeter-Gebirges. Nach 22,5 Kilometern erreicht ihr die Stadt Gemünd, wo ihr in einem Gasthaus oder einer Ferienwohnung übernachten könnt.

Am zweiten Tag bietet sich auf dem 20,5 Kilometer langen Weg von Gemünd nach Einruhr ein atemberaubender Blick auf die Dreiborner Hochfläche und die nahe gelegenen Seen. Unterwegs kommt ihr an zahlreichen Aussichtspunkten, einer der größten Talsperren Europas (der Urfttalsperre) und steilen Hängen rund um den Obersee vorbei. Den Tag könnt ihr auf dem Campingplatz in Simmerath-Hammer ausklingen lassen.

Am dritten Tag ist die 24,7 Kilometer lange Strecke von Einruhr nach Monschau-Höfen die anspruchsvollste, was zum Teil auf den Höhenunterschied zurückzuführen ist. Das Abenteuer lohnt sich jedoch für die Höhenwege rund um Hirschrott, die Aussicht auf den Obersee und die idyllischen Täler von Erkensruhr. Im Frühling ist der Weg mit gelben Narzissen geschmückt. Monschau mit seinen Fachwerkhäusern und der charmanten Altstadt ist der perfekte Ort, um die Wanderung ausklingen zu lassen. Von Monschau aus kann man mit dem Bus nach Düren fahren und mit dem Zug zurück nach Köln, mit frischer Luft in den Lungen und vielen Kilometern in den Beinen.