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Am Ufer des Nils in Mittelägypten liegen die Ruinen des antiken Theben, inmitten der modernen Stadt Luxor. Überall in Luxor finden sich Erinnerungen an die einflussreiche Zeit von Theben als Hauptstadt des ägyptischen Reiches, die der Stadt den Spitznamen des "größten Freilichtmuseums der Welt" eingebracht haben und Besuchern einen Einblick in das Erbe der Pharaonen ermöglichen.
Gut zu Wissen:
- Die Hochsaison in Luxor dauert von Oktober bis April, wenn die Temperaturen milder sind als in den Sommermonaten. Versuche die touristischen Spitzenmonate Dezember und Januar zu vermeiden, um weniger Menschenmassen und kürzere Wartezeiten zu haben.
- Fliege nach Kairo und nimm den Bus, das Flugzeug oder den (Nacht-)Zug nach Luxor. Die Zugfahrt dauert zwar 12 Stunden, aber die Tickets für die erste Klasse kosten nur etwa 10 € und sind das Upgrade wert.
- Wenn du nicht gerade altägyptische Grabstätten oder riesige Tempel erkundest, kannst du eine Fahrt mit dem Heißluftballon über Luxor unternehmen oder die Aussicht vom Fluss aus bei einer traditionellen Felukenfahrt genießen.
Highlights
Das Ostufer:
Nördlich von Luxor, in der gleichnamigen Stadt, liegt der riesige Tempelkomplex von Karnak, der mehrere Tempel des Mittleren und Neuen Reiches umfasst. Im Laufe von rund 2000 Jahren haben die regierenden Pharaonen Teile des Tempelkomplexes hinzugefügt, verändert oder ersetzt, so dass sich heute ein buntes Bild der ägyptischen Geschichte ergibt. Man betritt Karnak durch den ersten Pylon. Obwohl er nie fertig gestellt wurde, ragen seine Türme ganze 43 m in den Himmel und bilden die Kulisse für das, was noch kommen wird. Die zentrale Anlage von Karnak ist der Tempel des Amun-Re, der sich über eine Fläche von etwa 25 km² erstreckt und damit auch die größte Stätte innerhalb des Komplexes ist. Der Mittelpunkt des Tempel des Amun-Re ist die Große Säulenhalle. Die im 13. Jahrhundert v. Chr. errichtete Große Säulenhalle besteht aus 134 kolossalen Säulen, die einst das Dach der Halle trugen, und von farbigen Reliefs bedeckt sind. Die größten der Säulen stehen in den beiden mittleren Reihen und dominieren mit ihrem Umfang von 10 m und ihrer Höhe von 24 m die Halle. Jeden Abend, nach Schließung, bietet die Sound and Light Show ein zusätzliches Erlebnis, das man nicht verpassen sollte. Die Besucher werden durch Teile des Komplexes geführt, die farbenfroh beleuchtet sind, während sie etwas über die altägyptische Geschichte und Mythologie erfahren. Interessanterweise sind der Karnak-Tempel und Luxor durch die 2,7 km lange Allee der Sphinxen verbunden, die einst der Schauplatz der jährlichen Opet-Festprozession war. Die restaurierte Allee und die Sphinxen, die sie säumen, sind am eindrucksvollsten auf dem Weg zum ersten Pylon des Karnak-Tempel. Am anderen Ende der Allee liegt der Luxor-Tempel. Nach der Prozession auf der Sphinx-Allee fand im Luxor-Tempel das Opet-Fest statt, bei dem der regierende Pharao und seine göttliche Seele zusammengebracht wurden, um seine Rolle als göttliches Oberhaupt zu manifestieren. Wie auch in Karnak betritt man den Tempel durch einen großen Pylon, der von zwei massiven Statuen eines sitzenden Pharaos Ramses II. bewacht wird, der während seiner Herrschaft vor mehr als 3000 Jahren einen großen Teil zum Bau des Tempels beitrug. Das Tor wurde früher von zwei Granitobelisken markiert, von denen einer noch heute vor dem Tempel und der andere in Paris auf dem Place de la Concorde zu sehen ist. Im Inneren befinden sich verschiedene kleinere Kapellen, die der Verehrung mehrerer Götter und Göttinnen gewidmet sind, sowie große Hallen, die mit weiteren großen Statuen von Ramses II. geschmückt sind. Besonders interessant ist, dass auch die Moschee von Abu el-Haggag in den Tempel integriert ist. Ursprünglich 395 n. Chr. als koptische Kirche errichtet, wurde das Gebäude 640 n. Chr. in eine Moschee umgewandelt, so dass der Tempel ganze 3400 Jahre lang ununterbrochen religiös genutzt wurde. Kehre nach Einbruch der Dunkelheit zum Tempel zurück, um zu sehen, wie er in warmes Licht getaucht wird, was die mythische Atmosphäre noch verstärkt, die ihn umgibt.
Das Westufer:
Die meisten archäologischen Stätten von Luxor befinden sich in der Thebanischen Nekropole am Westufer des Nils, abseits des Trubels der Stadt. Die Nekropole besteht aus über 415 Gräbern und Totentempeln von Königen und Adligen. Auf dem Weg aus der Stadt hinaus in die Wüstentäler kommst du an den Memnonkolossen vorbei, 3400 Jahre alten Steinstatuen von Pharao Amenhotep III., die den Eingang seines Totentempels markieren. Mit einer Höhe von 18 m (59 ft) überragen die Statuen weit ihre Betrachter. Weiter in der Wüste liegen die königlichen Grabstätten im Tal der Könige und Tal der Königinnen, die letzten Ruhestätten von 63 Pharaonen aus der 18., 19. und 20. Dynastie (1550 v. Chr. bis 1070 v. Chr.), darunter auch die von Tutanchamun. Versuche, so viele Grabstätten wie möglich zu besuchen, aber wenn du dich einschränken musst, wähle zwischen den Gräbern von Tutanchamun, Sethos I. und Königin Nefertari. Während die Schätze, die neben Tutanchamun begraben wurden, größtenteils in das Ägyptische Museum in Kairo gebracht wurden, geben die Überreste in seinem Grab immer noch einen guten Einblick in den Reichtum der Pharaonen. Steige die 16 Stufen hinunter in die Hauptkammer der Grabstätte und finde den Sarkophag von König Tut in der Mitte des kunstvoll verzierten Raums. Das Grab von Sethos I. ist das größte im Tal der Könige. Die Wände des 137 m langen Grabes sind mit farbenfrohen antiken Reliefs bedeckt, die Szenen aus der ägyptischen Mythologie darstellen. Auch wenn sich der Sarkophag nicht mehr darin befindet, ist allein die schiere Größe des Grabes schon ein unvergesslicher Besuch. Das prächtigste Grab in beiden Tälern gehört jedoch der Königin Nefertari. Als Lieblingsgemahlin von Pharao Ramses II. ist ihr Grab mit Wandmalereien und Gravuren bedeckt, die sowohl mythische Szenen als auch Szenen aus dem Leben der Nefertari zeigen. Da sich Besucher nicht länger als 10 Minuten im Grab aufhalten dürfen, gehört Nefertaris Grab zu den am besten erhaltenen und am meisten geschätzten in den Tälern. Wenn du nur eine einzige Grabstätte sehen kannst, dann sollte es diese sein. Trotz der Großartigkeit dieser Grabstätten befindet sich der Höhepunkt der thebanischen Nekropole in keinem der beiden Täler. Der Totentempel der Königin Hatschepsut ist sowohl von der Größe als auch von der Schönheit her die Krönung. Vor der Kulisse von Kalksteinfelsen, die sich aus dem Wüstenboden erheben, ist schon der Weg zu dem dreistöckigen Gebäude atemberaubend. Der unter der Herrschaft der Königin errichtete Tempel wird oft als eine der größten architektonischen Leistungen der Antike angesehen.
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